DIE LINKE. Fraktion im Kreistag Bautzen stellt Anfrage zum Anstieg häuslicher Gewalt im Landkreis
Im Zuge der fortschreitenden Corona-Pandemie ist nach ersten Berichten aus dem Hilfesystem mit einer Zunahme der häuslichen Gewalt gegenüber Frauen und gegenüber Männern und folglich der Inanspruchnahme des Hilfesystems zu rechnen. Aus diesem Grund hat die Fraktion eine Anfrage zum Anstieg häuslicher Gewalt in der Zeit des Corona-Lockdowns im Landkreis gestellt. Die Antwort des Landratsamtes finden Sie im unten im Anhang zu diesem Artikel.
Dazu erklärt LINKE-Kreisrätin Ines Kupka, Mitglied im Jugendhilfeausschuss: Der Antwort ist zu entnehmen, dass der Landkreis sich auf einen Anstieg häuslicher Gewalt vorbereitete. Tatsächlich lässt sich nicht entnehmen, ob es während der Zeit des Corona-Lockdowns zu einem Anstieg häuslicher Gewalt im Landkreis kam. Vor allem werden aber einige Herausforderungen und Missstände bei der Bekämpfung häuslicher Gewalt in dieser Zeit offen gelegt. Insbesondere der Hinweis, dass Betroffene von häuslicher Gewalt kaum Möglichkeiten hatten, sich an die entsprechenden Beratungsstellen zu wenden, weil diese geschlossen waren, ist kritisch zu bewerten. Gerade in der Zeit des Lockdowns, wo die Gefahr von häuslicher Gewalt (und Missbrauch) erhöht und der für Gewaltopfer wichtige Kontakt zu dritten Personen eingeschränkt war und ist, müssen den Betroffenen aktiv andere Wege aufgezeigt werden, um sich Rat und Hilfe suchen zu können. Wir setzen uns dazu mit den Hilfesystemen in Verbindung.