Unser Kreisgeschäftsführer Sebastian Schindler
Sebastian Schindler

Zum Corona-Ausbruch im Kamenzer Asylheim dezentrale Unterbringung endlich gewährleisten!

 

Am letzten Samstag wurde medial bekannt, dass es in der Kamenzer Sammelunterkunft für Asylsuchende zu einem Corona-Ausbruch kam. Derzeit stehen zwei Etagen unter Quarantäne. Dazu erklärt der Vorsitzende des LINKE-Ortsvereins Kamenz-Radeberg, Sebastian Schindler:

Es ist vollkommen unverständlich, warum der Landkreis Bautzen bei der Unterbringung nach wie vor auf Sammelunterkünfte statt auf dezentrale Unterbringung in Wohnungen setzt. Es ist mittlerweile bewiesen, dass das Konfliktpotential in solchen Massenunterkünften höher ist als bei einer verteilten Unterbringung in verschiedenen Wohnungen. Zudem klappt es mit der Integration besser, wenn die Asylsuchenden nicht von der Bevölkerung abgeschottet werden, sondern unter ihr leben können. Im Optimalfall kommt es sogar zu Begegnungen, bei denen beide Seiten voneinander lernen können. Andere Landkreise sind dort schon viel weiter, während man im Kreis Bautzen immer wieder den Eindruck gewinnt, die Entscheidungsträger in der Verwaltung möchten es den Asylsuchenden so schwer wie irgend möglich machen. Das mag politisch motiviert sein, ergibt aber in der Praxis keinen Sinn sondern produziert nur Konflikte und Probleme und ist menschlich äußerst fragwürdig.
Der Corona-Ausbruch verdeutlicht diese Absurdität umso mehr. Denn in einer Massenunterkunft mit Gemeinschaftsküchen und Gemeinschaftsbädern ist eine räumliche Abtrennung der einzelnen Bewohner*innen praktisch kaum möglich. Auch das Robert-Koch-Institut empfiehlt aus Infektionsschutzgründen seit Monaten eine dezentrale Unterbringung von Asylsuchenden dort, wo es möglich ist. Es ist nicht nachvollziehbar, warum der Landkreis an dieser aus der Zeit gefallenen Praxis so kompromisslos festhält.

Hier geht es zum zugrundeliegenden Zeitungsartikel: www.saechsische.de/kamenz/kamenz-asylbewerberheim-corona-positiv-bewohner-tests-quarantaene-hotspot-5368712-plus.html