Nachlese zu Nach der Ampel links

Unter dem Motto Nach der Ampel links fand am 22.09.2023 in der Kreisgeschäftsstelle DIE LINKE Bautzen eine Veranstaltung des Ortsverbandes Bautzen mit Janis Ehling, Politwissenschaftler und Mitarbeiter der Rosa-Luxemburg-Stiftung, statt, der zunächst sehr aufschlussreiche anregende Gedanken einbrachte, mit denen er die aktuelle, komplizierte Situation unserer Partei ungeschminkt, aber ohne Polemik und ohne Diskussionen über irgendwelche „Lager“ innerhalb unserer Partei oder über Einzelpersonen, aufzeichnete.

Er sprach über die ureigenen Ziele der Partei Die Linke und darüber, dass wir alle uns wieder mehr darauf besinnen und sie nicht nur in den Parlamenten der verschiedenen Ebenen klar machen und dafür kämpfen dürfen, wo dies selbstverständlich und unermüdlich geschehe, sondern dies überall, wo uns skeptische oder gar feindlich gesinnte Bürger*innen begegnen, tun müssen.

Und er sprach über die Wichtigkeit, uns auch im Zusammenwirken mit anderen Parteien des linken Spektrums, Vereinen, Gewerkschaften sichtbar zu machen, auch wenn sich dies zum Teil sehr schwierig gestalte. Janis Ehling teilte mit uns auch seine Erfahrungen, die er aufgrund verschiedener Funktionen und Betätigungsfelder gewonnen hat, und seine Gedanken darüber, wie wir aus seiner Sicht als Die Linke weiterarbeiten können, uns aber evtl. auch neu definieren müssen, damit es wieder aufwärts gehen kann mit unserer Partei. Es war sehr spannend, aus „erster Hand“ etwas über die Verschiedenartigkeit der Probleme und deren Bewältigung innerhalb unserer Partei je nachdem, in welchen Landesteilen, ob auf dem Land oder in den Städten sie aktiv ist, zu hören.

Im Anschluss gab es eine sehr rege und konstruktive Diskussionsrunde, auch darüber, wie wir mit haltlosen Behauptungen und falschen Vergleichen durch die AfD und Teile der Gesellschaft bezüglich der Partei Die Linke umgehen müssen. Mit Janis Unterstützung und anhand von, durch Marco zusammengestellter, Stichworte und Fragen zu diesen Themen beschäftigten wir uns mit der konkreten Situation der Partei Die Linke im Kreis Bautzen und damit, was wir speziell für unsere Region erreichen wollen und müssen, um uns hier als Partei wieder sichtbarer, mit unseren Forderungen erkennbarer und somit als wählbar zu präsentieren.

Dabei ging es auch darum, dass wir den Menschen vor Ort immer wieder den „Markenkern“, also die Leitidee der Linken benennen und erklären müssen, d.h., dass es uns um die Schaffung von Voraussetzungen dafür geht, das alle Menschen selbstbestimmt und gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilhaben können und wie wir uns diese vorstellen.

Wir stellen fest, dass in unserer Region z.B. das Thema „Strukturwandel“ eine große Rolle spielt, da viele Menschen Angst vor Arbeitsverlust haben, und die damit verbundene hohe Quote von Menschen, die als Arbeitskräfte für unsere Region und deren Zukunft wichtig wären, aber hier keine Perspektive sehen, und deshalb in andere Landesteile abwandern.

Und wir müssen für umsetzbare Konzepte zur Renaturierung nach dem Kohleabbau in der Lausitz streiten, damit die Region stärker zum Anziehungspunkt für Tourist*innen wird, was auch attraktive Arbeitsplätze schaffen würde, um junge Menschen zu motivieren, hier in unserer Region zu bleiben. Nicht zuletzt dürfen wir als Die Linke den Kampf um vertretbare Entscheidungen bezüglich der finanziellen Unterstützung von Projekten der Jugend- und Sozialarbeit und der Stadtgestaltung nicht aufgeben.

Es bleibt zu sagen, dass alle anwesenden Genoss*innen einen sehr anregenden, aufschlussreichen Nachmittag erlebten und alle nicht Anwesenden etwas verpasst haben.

Ein besonderer Dank gilt natürlich Janis Ehling von der Rosa-Luxemburg-Stiftung, der uns ausdrücklich dafür dankte, dass wir ihm Einblicke in unseren Kampf vor Ort verschafft haben, und Marco Moewes, der sich hauptverantwortlich für das Zustandekommen und Gelingen dieser Veranstaltung eingesetzt hat.

Euer Ortsverband DIE LINKE Bautzen

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Foto: U. Sive